Jon Soske ist ein interdisziplinärer Forscher, der an der Schnittstelle von institutionellem Design, Komplexitätstheorie und sozialer Gerechtigkeit arbeitet. Mit einem Hintergrund in afrikanischer Geschichte, politischer Theorie und öffentlicher Gesundheit bringt er eine einzigartige Perspektive auf das Verständnis struktureller Ungleichheiten und den Aufbau partizipativer Ansätze für sozialen Wandel mit. Seine aktuelle Forschung konzentriert sich auf das Thema „Systemisches Denken von den Rändern her“. Dieses Projekt entwickelt eine ökologische Theorie von Handlungsmacht, indem es untersucht, wie Institutionen als von Menschen geschaffene „kleine Welten“ fungieren, die Entscheidungsfindung stabilisieren – und wie marginalisierte Akteur:innen deren Zusammenbruch navigieren und versagende Systeme in Echtzeit reparieren.

Indem er Ethnografie mit Mathematik (Kolmogorow-Komplexität, Kategorientheorie) auf neuartige Weise verbindet, untersucht er „ungebundene“ Akteur:innen (z. B. Peer-Recovery-Mitarbeitende, Akteur:innen der Schadensminderung), die innerhalb und außerhalb institutioneller Rahmen agieren, indem sie voneinander getrennte Systemfragmente überbrücken und die „Passung“ zwischen Akteur:innen und Handlungsmöglichkeiten neu konfigurieren. Diese Arbeit rahmt Entscheidungstheorie als Wissenschaft institutioneller Ökologien neu und zeigt auf, wie Machtasymmetrien Gleichgewichte destabilisieren und warum Anpassungsfähigkeit häufig an den Rändern zu finden ist. Jons Arbeit ist tief geprägt von seiner eigenen Erfahrung mit langfristiger Genesung von Sucht und von seiner Community-Arbeit mit Menschen, die von Obdachlosigkeit, Inhaftierung und Substanzgebrauch betroffen sind.

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